Unterwegs rund um die Waldzentrale
Es ist ja schon einige Zeit her, das
wir eine Exkursion in die Flora und Fauna dieser, unserer Welt
vorgenommen haben. Jetzt war es mal wieder soweit! Wir haben uns
gedacht, dem alten Ausspruch „Warum in die Ferne schweifen, wenn
das Gute liegt so nah!“ zu folgen und haben uns an den Esbacher See
begeben, der direkt vor unserer Haustür liegt.
Tanz! Tanz!
Der Startpunkt bildete der „Baum zum
Tag der Deutschen Einheit“ direkt im Ortszentrum im beschaulichen
Dörfles-Esbach. Nicht weit von hier verlief einst der „Eiserne
Zaun“, der Deutschland lange Zeit trennte. Gerade für viele hier
lebende Menschen bedeutete das die Trennung von Verwandten und
liebgewonnenen Bekannten auf lange Zeit, mit der Ungewissheit ob
diese Grenze jemals wieder fallen wird . Dieser zeitgeschichtliche
Abschnitt ist ja nun bekanntlich schon lange her. Trotzdem sollte
dieser große Einschnitt in der Menschheitsgeschichte nicht vergessen
werden und so setzte man mit der Pflanzung einer Linde, die
mittlerweile eine stattliche Größe erreicht hat, ein Zeichen für
viele kommende Generationen.
Die Linde bildete in Mitteleuropa
übrigens oft den Mittelpunkt vieler Dorfzentren als Treffpunkt zum
gegenseitigen Austausch der Bewohner. Zu Beginn des Wonnemonats Mai
fanden unter den „Dorflinden“ auch manchmal Tanzfeste statt. Wir
haben dort noch niemanden tanzen gesehen. Vielleicht lassen wir uns
im kommenden Jahr auf ein kurzfristig anberaumtes „Happening“
unter der „Einheitslinde“ ein. Die Blicke der umliegend wohnenden
Herrschaften älteren Semesters sind uns gewiss.
Biotop mit Autobahnanschluss
Nur wenige hundert Meter weiter am
Rande des Industriegebietes „Alte Ziegelei“ finden wir Zugang zum
Naherholungsgebiet „Esbacher See“ im Volksmund auch „Tongrube“
genannt. Diese Bezeichnung bringt uns auch die Enstehungsgeschichte
diese idyllisch gelegenen Gewässers nahe. Denn früher wurde hier
Lehm zur Herstellung von Dachziegeln abgebaut. In Folge dessen
enstand in den vorangegangenen Jahrzehnten ein beachtlicher
Landschaftskrater. Im Jahre 1986 folgte letztlich die Schließung des
alten Dampfziegelwerkes und eine Ära, die im 19. Jahrhundert begann,
ging zu Ende. Zunächst wollte man die enstandene Grube mit Abfällen
auffüllen und sie so zur Mülldeponie umfunktionieren. Dem
Engagement vieler Bürger war es jedoch zu verdanken, das diesen
Plänen ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde. So ist die
„Tongrube“ auch heute noch ein „geschützter
Landschaftsbestandteil“ mit einer Vielzahl an Tier- und
Pflanzenarten und einem gesunden Fischbestand. Der rund um den See
verlaufenden Weg ist heute ein beliebtes Ziel für Jogger und
Wanderer.
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Totholz im Gewässer |
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Warnhinweise am Wegesrand |
Leider wird diese Idylle mittlerweile
durch die sehr nahe am Biotop verlaufende Autobahn 73 aus Richtung
Nürnberg beeinträchtigt. Obwohl die Schnellstraße einige Meter
unterhalb in einer Art Graben verläuft, hat die Geräuschkulisse
doch deutlich zugenommen. So klingen die Regeln und Warnhinweise, die
auf den Schildern entlang des Weges stehen, angesichts dessen doch
etwas törricht. Aber das ist wohl der Preis für mehr Schnelligkeit
und wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit in unserer heutigen Welt.
Lassen wir unseren Blick nicht trüben und genießen das was uns
geblieben ist!