Freitag, 28. Oktober 2011

meinwoody homestory


Unterwegs rund um die Waldzentrale
Es ist ja schon einige Zeit her, das wir eine Exkursion in die Flora und Fauna dieser, unserer Welt vorgenommen haben. Jetzt war es mal wieder soweit! Wir haben uns gedacht, dem alten Ausspruch „Warum in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah!“ zu folgen und haben uns an den Esbacher See begeben, der direkt vor unserer Haustür liegt.

Tanz! Tanz!
Der Startpunkt bildete der „Baum zum Tag der Deutschen Einheit“ direkt im Ortszentrum im beschaulichen Dörfles-Esbach. Nicht weit von hier verlief einst der „Eiserne Zaun“, der Deutschland lange Zeit trennte. Gerade für viele hier lebende Menschen bedeutete das die Trennung von Verwandten und liebgewonnenen Bekannten auf lange Zeit, mit der Ungewissheit ob diese Grenze jemals wieder fallen wird . Dieser zeitgeschichtliche Abschnitt ist ja nun bekanntlich schon lange her. Trotzdem sollte dieser große Einschnitt in der Menschheitsgeschichte nicht vergessen werden und so setzte man mit der Pflanzung einer Linde, die mittlerweile eine stattliche Größe erreicht hat, ein Zeichen für viele kommende Generationen.

Die Linde bildete in Mitteleuropa übrigens oft den Mittelpunkt vieler Dorfzentren als Treffpunkt zum gegenseitigen Austausch der Bewohner. Zu Beginn des Wonnemonats Mai fanden unter den „Dorflinden“ auch manchmal Tanzfeste statt. Wir haben dort noch niemanden tanzen gesehen. Vielleicht lassen wir uns im kommenden Jahr auf ein kurzfristig anberaumtes „Happening“ unter der „Einheitslinde“ ein. Die Blicke der umliegend wohnenden Herrschaften älteren Semesters sind uns gewiss.



Biotop mit Autobahnanschluss
Nur wenige hundert Meter weiter am Rande des Industriegebietes „Alte Ziegelei“ finden wir Zugang zum Naherholungsgebiet „Esbacher See“ im Volksmund auch „Tongrube“ genannt. Diese Bezeichnung bringt uns auch die Enstehungsgeschichte diese idyllisch gelegenen Gewässers nahe. Denn früher wurde hier Lehm zur Herstellung von Dachziegeln abgebaut. In Folge dessen enstand in den vorangegangenen Jahrzehnten ein beachtlicher Landschaftskrater. Im Jahre 1986 folgte letztlich die Schließung des alten Dampfziegelwerkes und eine Ära, die im 19. Jahrhundert begann, ging zu Ende. Zunächst wollte man die enstandene Grube mit Abfällen auffüllen und sie so zur Mülldeponie umfunktionieren. Dem Engagement vieler Bürger war es jedoch zu verdanken, das diesen Plänen ein Strich durch die Rechnung gemacht wurde. So ist die „Tongrube“ auch heute noch ein „geschützter Landschaftsbestandteil“ mit einer Vielzahl an Tier- und Pflanzenarten und einem gesunden Fischbestand. Der rund um den See verlaufenden Weg ist heute ein beliebtes Ziel für Jogger und Wanderer.


Totholz im Gewässer





Warnhinweise am Wegesrand




Leider wird diese Idylle mittlerweile durch die sehr nahe am Biotop verlaufende Autobahn 73 aus Richtung Nürnberg beeinträchtigt. Obwohl die Schnellstraße einige Meter unterhalb in einer Art Graben verläuft, hat die Geräuschkulisse doch deutlich zugenommen. So klingen die Regeln und Warnhinweise, die auf den Schildern entlang des Weges stehen, angesichts dessen doch etwas törricht. Aber das ist wohl der Preis für mehr Schnelligkeit und wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit in unserer heutigen Welt. Lassen wir unseren Blick nicht trüben und genießen das was uns geblieben ist!